Die Energiekosten eines portablen Whirlpool betragen einen Euro am Tag. Sie kennen diesen Spruch? Hier erfahren Sie, ob dies in Zeiten erhöhter Energiepreise noch gilt, welche Komponenten für den Stromverbrauch im Whirlpool sorgen und wie die Kosten mit einfachen Mitteln klein gehalten werden können.
Energie – ein kostbares Gut. Deshalb sollte bei der Auswahl eines Whirlpool auch die Energieeffizienz eine Rolle spielen. Namenhafte Hersteller haben unabhängige Energieverbrauchstests durchführen lassen und können den Verbrauch dokumentieren. Da die Whirlpool-Testbedingungen derzeit allerdings noch nicht genormt sind, empfiehlt es sich, die Testbedingungen sorgfältig in Augenschein zu nehmen. Die weit verbreitete Verbrauchsaussage von weniger als einem Euro pro Tag für einen portablen Whirlpool sind in Deutschland bei Stromkosten von 0,20 kWh und durchschnittlichen 8 Grad Außen- sowie 38 Grad Whirlpooltemperatur so nicht mehr haltbar. Das liegt vor allem an den in den letzten Jahren stark gestiegenen Strompreisen. Leider scheuen viele einen Wechsel, da der Aufwand zu groß ist und man befürchtet nach einem Jahr schlechtere Preise zu bekommen Hier gibt es mittlerweile eine Lösung automatisiert immer beim günstigsten Strom-Anbieter zu sein >>
Im Rahmen mehrerer Projektstudien untersucht daher das unabhängige Institut für innovatives und energieeffizientes Design, indesign, seit 2007 den Whirlpool-Energieverbrauch und mögliche erzielbare Einsparungen von Primärenergie zum Betrieb eines portablen Whirlpool. Eine Auswertung mehrerer veröffentlichter unabhängiger Whirlpool-Verbrauchstest hat dabei ergeben, dass der Energieverbrauch im Whirlpool je nach Qualität der Isolierung und der eingesetzten effizienten Technik zwischen 2.500 kWh und mehr als 8.000 kWh im Jahr betragen kann (bei einer angenommenen Nutzung von 6 Mal je Woche für je 30 Min. mit 15 Min. Massagepumpenbetrieb). Bei den derzeitigen Stromkosten von 20 Cent/kWh bewegen sich die jährlichen Stromkosten eines portablen Whirlpool damit zwischen 600 und 1.600 Euro. Bei dem Projekt „Envy Spa“ wurde der Energieverbrauch eines serienmäßigen Whirlpools gemessen.
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Prinzipiell lässt sich der Whirlpool-Energieverbrauch in den Energieverbrauch im Standby-Betrieb und den Energieverbauch im Nutzungsbetrieb des Whirlpools aufteilen. Der Standby-Energieverbrauch umfasst den Energieverbrauch für die Bereitstellung der konstanten Wassertemperatur und Sicherstellung der Wasserqualität. Diesbezügliche Verbraucher sind die vorwiegend elektrisch betriebene Heizung, Zirkulations- beziehungsweise Filterpumpe und gegebenenfalls der Ozonator sowie die Whirlpool-Steuerung. Der Whirlpool „Sovereign“ von Hotspring hat einen sehr guten Energieeffizienzwert von 7,25 W/K (K ist der Temperaturunterschied zwischen Wasser und Außentemperatur).
Bei einer für Deutschland durchschnittlichen Jahresaußentemperatur von ca. 8 Grad und einer Whirlpool-Wassertemperatur von 38 Grad ergibt sich für diesen Whirlpool mit einer Energieeffizienz von 7,25 W/K ein Energieverbrauch von 218 W (aus (38 Grad – 8 Grad) x 7,25 W/K). Pro Tag sind dies dann 5,22 kWh oder 1,04 Euro bei Stromkosten von 0,20 Euro/kWh. Augenmerk muss auch auf die Leistungsaufnahme der Zirkulationspumpe gerichtet werden. Verbraucht eine Pumpe mit 170 W etwa 4,1 kWh am Tag, konnten die Kosten beispielsweise bei Hotspring-Whirlpools durch den serienmäßigen Einbau einer 37 W-Zirkulationspumpe von Laing auf einen Verbrauch von unter 1 kWh/Tag gesenkt werden.
Der Energieverbrauch des Whirlpool im Nutzungsbetrieb betrifft das Nachheizen des erhöhten Wärmeverlusts über die ungeschützte Wasseroberfläche und den Betrieb von Massagepumpen und Luftgebläse sowie etwaige Wasserspiele, Beleuchtung oder Musik. Der nutzungsbedingte Energieverbrauch schwankt daher sehr stark mit der Häufigkeit und Dauer der Nutzung sowie Laufzeit der Whirlpool-Massagepumpen. So ist der Wärmeverlust im Whirlpool im offenen Betrieb mit 2.700 W (ohne Massage) mehr als 10 Mal höher als im geschlossenen Standby-Betrieb und daher weitestgehend unabhängig von der Isolierungsqualität des Whirlpools. Ganz nach dem Motto: Whirlen kostet extra. Hinzu kommt noch die Leistungsaufnahme der Whirlpool-Massagepumpe(n) von etwa 1.000-2.000 W. Dort erhöht sich nochmals der Wärmeverlust aufgrund der stark bewegten Wasseroberfläche und – sofern gegeben – durch die eingeblasene Luft.
Den Energieeffizienzwert des eigenen Whirlpool kann man leicht selbst überschlägig ermitteln. Man benötigt lediglich ein Energieverbrauchsmessgerät, das den Energieverbauch des geschlossenen Whirlpools über 72 Stunden ermittelt. Der Whirlpool darf in dieser Zeit natürlich nicht benutzt werden. Mit den Temperaturwerten aus Eigenmessungen oder den online zur Verfügung gestellten Daten der nächstgelegenen Wetterstation (Landesanstalt für Landwirtschaft oder Deutscher Wetterdienst) kann die durchschnittliche Außentemperatur ermittelt werden. Der durchschnittliche Energieverbrauch im Whirlpool errechnet sich dann einfach aus dem Energieverbrauch der 72 Stunden in Wh geteilt durch 72 Stunden. Teilt man diesen durchschnittlichen Energieverbrauch durch die Temperaturdifferenz zwischen Whirlpool-Temperatur und durchschnittlicher Außentemperatur, erhält man den Energieeffizienzwert des Whirlpools.
Die interessanteste Frage für den Whirlpool-Nutzer ist natürlich: kann ich bei meinem Whirlpool auch Energie sparen – und wenn ja, wie? Dementsprechend wurden durch das Institut am Computermodell mehrere Maßnahmen zu Reduzierung des Wärmeverlustes simuliert und dann am Test-Whirlpool umgesetzt. Thermographische Aufnahmen des Whirlpools mit einer Infrarotkamera gaben zusätzlich Aufschluss über optimierungsfähige Bereiche.
Die Einsparungsmöglichkeit Nummer eins ist, den Whirlpool an einer windgeschützten Stelle aufzustellen, denn der Wind entzieht dem Whirlpool Wärme und damit Energie. Ein weiterer leicht umsetzbarer Einsparungseffekt ist das Platzieren des Whirlpools auf handelsüblichen Hartschaumplatten – so kann die Wärme nicht so leicht in den Boden entweichen. Zusammen mit einer Isoliermatte auf der Wasseroberfläche sowie einigen weiteren Modifikationen an Whirlpool-Abdeckung und Whirlpool-Geräteraum wurde eine Änderung des Energieeffizienzwertes auf unter 5 W/K erreicht. Der Energieeffizienzwert wurde also um mehr als 30 Prozent reduziert.
Autor: Prof. Dr. Beerschwinger
Die Berechnungen und das Whirlpool-Projekt
Bei den Berechnungen (Ende Dezember 2007 bis Mitte März 2008) wurde der zeitaktuelle Strompreis von 20 Cent pro Kilowattstunde verwendet. Bei den Tests im Außenbereich wurde der Energieeffizienzwert des Whirlpool „Sovereign“ von Hotspring ermittelt, dieser Wert stellt die Basis bei den Berechnungen der Whirlpool-Verbrauchskosten dar. Das Projekt „Envy („environment friendly“) Spa“ des Instituts für innovatives Design, Indesign, wird unterstützt von Watkins, Bayrol, Stromistbillig, Testo und Demo Domo. Die Leitung hat Herr Prof. Dr. Beerschwinger.