In Kürze Das Wasser im Whirlpool muss genauso wie der Inhalt eines Schwimmbads regelmäßig gesäubert werden. Auch wenn sich die Prinzipien der chemischen und physikalischen Aufbereitung in beiden Fällen stark ähneln, so muss man bei einem Spa ein paar Besonderheiten beachten. Wir erklären Ihnen die Grundlagen, stellen passende Produkte vor und fragen beim Experten nach, welche Probleme auftreten können.
Die Qualität des Wassers ist beim Whirlen genauso wie beim Schwimmen einer der entscheidenden Qualitätsfaktoren. Deshalb sind hier die richtige physikalische Aufbereitung und chemische Pflege des Wassers von zentraler Bedeutung, denn wer die Wasserpflege vernachlässigt, kann auf lange Sicht mit unangenehmen Folgen rechnen, wie beispielsweise Kalkablagerungen, Hautirritationen, unangenehmer Geruch oder getrübtes Wasser.
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Eine universelle Anleitung für die Pflege des Blubberwassers gibt es nicht, denn auf dem Markt existieren einfach zu unterschiedliche Filtersysteme und chemische Desinfektionsmethoden. Allgemein gilt aber, dass das heiße Whirlpoolwasser, noch mehr als das um etwa zehn Grad kältere Schwimmbadwasser, eine geeignete Quelle für Bakterien, Pilze und Algen ist. Denn das Whirlpoolwasser entspricht mit circa 37 Grad Celsius unserer Körpertemperatur. Dieser Umstand beschleunigt biologische und chemische Prozesse, sodass sich die Hautporen der Badendenden öffnen und es zu einer verstärkten Transpiration kommt. Zudem ist im Vergleich zum Schwimmbad die Wassermenge im Whirlpool erheblich geringer, wenn man diese auf eine Person runterrechnet. Damit ist der Belastungsgrad für das Whirlpoolwasser deutlich höher.
Deshalb ist die Einstellung des richtigen pH-Werts, auch in Whirlwannen das A und O der Wasserpflege. Der pH-Wert sollte dabei zwischen 7,0 und 7,6 liegen und nicht unter die Marke von 7,0 absinken, denn dann kann das saure und aggressive Wasser in der Folge am gesamten System Schäden verursachen. Steigt der pH-Wert über 7,6 und damit in den alkalischen Bereich, so nimmt die natürliche Kohlensäure ab und es kann zu Kalkausscheidungen kommen, die sich im Whirlpool ablagern. Außerdem können erhebliche Wassertrübungen auftreten. Grundsätzlich wird zudem ebenfalls empfohlen, nur Trinkwasser in Whirlpools einzufüllen. Das Wasser sollte dabei nicht länger als sechs Monate in einem Spa verbleiben. Die Empfehlungen der Hersteller, wann ein kompletter Wasserwechsel durchgeführt werden sollte, variieren zwischen drei und sechs Monaten – natürlich ist dies auch abhängig vom Nutzungsverhalten.
Filter für die Wannen
Ist das Wasser im Whirlpool, muss es regelmäßig gefiltert werden. Filter sorgen beim Whirlpool genauso wie beim großen Schwimmbecken für die physikalische Erhaltung der Wasserqualität. Sie filtern nicht nur den groben Schmutz aus dem Wasser, sondern schonen und schützen dadurch auch die weitere Technik im Whirlpool.
Eine grundlegende Unterscheidung der Wasseraufbereitung wird bei Whirlpools ausgehend von der jeweiligen Konstruktion und dem verbauten Filtersystem getroffen. Handelt es sich um eine Wanne mit Kartuschenfilter oder ist der Pool ein Minibecken mit Überlauf und einer beim Schwimmbad üblichen Wasseraufbereitung mit Sandfilter, Dosieranlage und Schwallwasserbehälter? Überlaufrinnen sind vor allem im öffentlichen Bereich anzutreffen. Die meisten Whirlpools im privaten Bereich sind mit einem Kartuschenfilter ausgestattet. Dieser Filter besteht aus einem Mikrofleece mit mikroskopisch kleinsten Härchen, die Schmutzpartikel aus dem Wasser aufnehmen und festhalten. Die sich im Wasser befindlichen Fette und Öle verklumpen nach und nach diese Härchen, sodass der Filter undurchlässig wird und seine Arbeit nicht mehr richtig erledigen kann. Sie sollten deshalb den Filter jede Woche ausspülen und im Idealfall alle vier Wochen professionell reinigen. So verlängern Sie zugleich die Haltbarkeit des Filters. Nach einem Jahr sollte man den Filter jedoch austauschen. Für ein optimales Ergebnis lassen Sie die Filter nach der Reinigung gut trocknen, denn dadurch sterben auch die letzten Bakterien ab. Wenn Sie die Filter zusätzlich noch eine Nacht in eine Chlorlösung legen, oxidieren die letzten Schmutzreste und die Filter werden wieder weiß. Optimalerweise sollte das Wasser täglich gefiltert werden. Dafür sind viele Modelle mit einer kleinen zusätzlichen Zirkulationspumpe ausgestattet. Viele Whirlpools schalten in regelmäßigen Abständen selbstständig ihre große Jetpumpe ein, um das Wasser zu filtern.
Moderne smarte Whirlpools, wie beispielsweise die „Whirlcare“-Modelle, besitzen ein intelligentes Wartungssystem. Das System zeigt Ihnen an, wann es Zeit ist, den Wasserfilter zu reinigen oder erinnert Sie sogar rechtzeitig an den Filterwechsel. Wenn Sie die Fernwartungsfunktion bei Whirlpools World freischalten lassen, dann können Sie per Tastendruck die Bestellung für einen neuen Wasserfilter oder für Wasserpflegemittel direkt online vornehmen.
Kartuschenfilter ohne Kartusche
Seit Kurzem wird eine interessante Alternative zu Kartuschenfiltern angeboten, die viele bereits aus der Poolfiltration kennen. „Fibalon compact“ basiert auf den patentierten Polymerfaserkugeln und kann in allen gängigen Kartuschenfiltern verwendet werden. Das Innere der Faserkugel besteht aus einem etwas dichteren Kern und einer weicheren Umhüllung. Die Kugeln schmiegen sich aneinander, bilden einen Filterteppich und gleichen sich sämtlichen Filterformen an. Das auswaschbare Filtermaterial soll dabei bis zu 40 Prozent Energie einsparen.
Putzen ohne Roboter
Für die Reinigung der Wanne wird je nach Verschmutzung ein alkalischer bzw. saurer Reiniger eingesetzt. Gelreiniger eignen sich hier besonders, da damit verhindert werden kann, dass das Reinigungsprodukt in das Whirlpoolwasser gelangt. Öl- und fetthaltige Verschmutzungen, die von den Badenden häufig durch Körperpflegeprodukte oder Kosmetika ins Wasser getragen werden und organische Verschmutzungen können mit einem alkalischen Gelreiniger entfernt werden. Kalkränder und Verkrustungen am Beckenrand sowie am Filter und an den Düsen hingegen lösen saure Reiniger.
Desinfektion des Wassers
1. Chlor
Sehr wichtig für eine effektive Desinfektion mit Chlor ist, dass der pH-Wert zwischen 7,0 und 7,6 liegt, denn Chlor entfaltet seine optimale Wirkung nur in diesem pH-Bereich. Dies bedeutet, dass Sie zuerst den pH-Wert des Wassers prüfen und gegebenenfalls einstellen müssen. Das sollten Sie einmal wöchentlich mithilfe von Wassertestern machen. Mit den gleichen Testern können Sie übrigens auch Chlor- und Bromwerte ermitteln. Weicht der pH-Wert einmal von den Idealwerten ab, kann er durch die Zugabe von pH-hebenden bzw. pH-senkenden Tabletten schnell korrigiert werden.
Für die chemische Wasseraufbereitung wird bei Whirlpools in der Regel organisches Chlor verwendet. Es handelt sich hierbei um Chlor, das mit einem Stabilisator versehen ist. Als Stabilisator wird Cyanursäure verwendet. Durch die Cyanursäure wird die Reaktion des Chlors verlangsamt und die Stabilisierung erreicht, die für eine gleichmäßige Wirkung des Chlors erforderlich ist. Ohne Stabilisator würde das Chlor in Verbindung mit warmem Wasser sofort reagieren und damit auch sehr schnell wieder seine Wirkung verlieren. Bei der Desinfektion mit Chlor ist es wichtig, den Chlorgehalt stets im Bereich von 0,6 bis 1,0 mg/l zu halten – auch dieser Wert ist mit Wassertestern einfach prüfbar. Meist wird das Chlor in Granulatform zugegeben, sodass die Dosiermenge problemlos angepasst werden kann.
2. Brom
Eine weitere Desinfektionsmöglichkeit bietet Brom, das chemisch gesehen genauso wie Chlor zu der Gruppe der Halogene gehört. Es ist für Whirlpools und Schwimmbäder ein hervorragend geeignetes Desinfektionsmittel. Im Gegensatz zu gebundenem Chlor (Chloramine) ist Brom in gebundener Form (Bromamine) geruchlos und reizt die Schleimhäute nicht. Brom wirkt gegen Viren, Bakterien, Pilze und beseitigt organische Verschmutzungen im Wasser durch Oxidation. Brom ist in seiner Wirkung nicht so sehr wie Chlor vom pH-Wert des Wassers abhängig. Es hat eine größere pH-Wert-Toleranz, entfaltet seine Wirkung praktisch bei jedem pH-Wert und gibt damit eine größere Desinfektionssicherheit. Brom wird in der Regel in Tablettenform gehandelt und sollte immer nur in einem Brom-Dispenser ins Wasser gegeben werden, der die Bromabgabe an das Wasser regelt. So kann es nicht zu einer Überdosierung kommen.
Erfahrungsgemäß neigt warmes Wasser zu hohen pH-Werten. Brom bietet eine hohe pH-Wert-Toleranz – es hat auch bei einem deutlich erhöhten pH-Wert von z. B. 8,0 noch ausreichend Desinfektionskraft – und ist somit in diesem Fall sogar wirksamer als Chlor. Bromprodukte sind in der Regel allerdings etwas teurer als Chlor und Aktivsauerstoff.
3. Alternativen
Aktivsauerstoff wird gerne als Alternative zu Chlor verwendet, insbesondere, wenn Chlorallergien oder Chlorgeruch vermieden werden soll. Auch hierfür gibt es einfach zu dosierende Produkte, die dem Badewasser laut Herstellerangaben zugegeben werden.
Auch die vom Pool bekannte Salzelektrolyse wird im Whirlpool-Bereich angewendet. Die Salzelektrolyse-Systeme produzieren Chlor aus dem im Wasser aufgelösten Salz. Das hierfür nötige Salz muss dem Beckenwasser zugeführt werden. Die Wasserbehandlung mit Elektrolyse ist ein geschlossenes System, in dem kein Salz verbraucht wird. Das generierte Chlor zerstört organische Materie und vorhandene Krankheitserreger im Wasser, bevor es sich erneut wieder in Natriumchlorid (gewöhnliches Salz) zurückverwandelt. Das Chlor entsteht als Spaltprodukt der Elektrolyse, wirkt und zersetzt sich dann wieder zu Salz.
Ein weiteres, häufig verwendetes chlorfreies Alternativmittel ist der „Spabalancer“. Das Grundprinzip dieses Reinigungsmechanismus sind hexagonal ausgerichtete Wassermoleküle. Bei Berührung mit Oberflächen richten sich Wassermoleküle im Bereich eines Hundertstel Millimeters organisiert aus. Ähnlich wie es Wassermoleküle im Eis tun. Bei dieser Ausrichtung kommt es zur Bildung einer gelartigen Struktur, welche Fremdstoffe einkapselt. In diesem Gel sind die Wassermoleküle hexagonal angeordnet. Ähnlich wie im Schnee werden Fremdkörper aus dieser Struktur herausgeschoben. Des Weiteren werden bei diesem Vorgang Wasserstoffatome freigesetzt. Durch diese Freisetzung entstehen Redoxspannungen, die eingekapselten anaeroben Bakterien reduzieren. Zusätzliche Zugaben von Aluminiumoxiden führen zu einer weiteren Verklumpung, sodass die Schmutzstoffe ausgefiltert werden können. „Spabalancer“ verstärkt diesen in der Natur vorkommenden Vorgang so weit, dass damit effektiv das Wasser gereinigt wird.
Ozonator als Verstärker
Um die Wirkung des Chlors zu verstärken, ist es sinnvoll, einen Ozonator einzusetzen. Dieser wandelt zweiteiligen Sauerstoff in dreiteiliges Ozon um. Das kann entweder mittels einer Ultraviolettlampe (UV-Ozonator) oder eines permanenten Elektrofunkens, genannt Corona-Discharge (CD-Ozonator), erfolgen. Ein Ozonator für kleine Whirlpools ist ein passives Teil. Die Luft wird durch Unterdruck durch den Ozonator gesaugt und dann mit dem Wasser der Zirkulationsleitung vermischt. Je länger und je feiner das Ozon mit dem Wasser vermischt wird, desto besser. Ozon ist ein instabiles giftiges Reizgas, welches beim Zusammentreffen mit Schmutz, Keimen, Bakterien sein drittes Sauerstoffatom abgibt, sich dabei zu Sauerstoff zurückverwandelt. Bei diesem Vorgang werden die Keime, Bakterien etc. zerstört. Ozongeneratoren sind jedoch nicht zur alleinigen Desinfektion ausreichend, sie reduzieren den Chemikalienbedarf deutlich.
Genießen Sie nun Ihre Session im ungetrübten Wasser Ihres Whirlpools.