Der Nacken spannt, im Rücken zwickt es? Da wirkt nichts wohltuender als eine Massage. Die gute Nachricht:?Mit einem eigenen Whirlpool ist das jederzeit möglich.
„Im Wasser liegt eine heilende Kraft“, erklärte der Priester Sebastian Kneipp in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und legte damit den Grundstein für die moderne Hydrotherapie. Bis heute sind seine Wasseranwendungen, wie Teil- oder Vollgüsse mit kaltem und warmem Wasser, Waschungen und Dampfbäder anerkannte Behandlungsmethoden für vielerlei Krankheiten. Eine Wissensgrundlage, auf der auch moderne Whirlpools aufbauen. Laut Physiotherapeutin Isabell Rüdiger vom Olympiastützpunkt Rheinland-Pfalz/Saarland können Verspannungen beim Whirlen gleich durch drei Funktionen von Whirlpools gelindert werden: die Wärme des Wassers, die Auftriebskraft des Wassers sowie die Massagewirkung und Intensität des Druckstrahls aus den Düsen.
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In der Regel badet man in einem Whirlpool oder Portable Spa in warmem Wasser. Die optimale Temperatur liegt zwischen 36 und 39 ° Celsius. Bei diesen Temperaturen werden Haut und Muskeln aufgewärmt und gelockert. Durch das gleich-zeitige Schweben im Wasser reduziert sich das Körpergewicht zudem um 90%, wodurch der Druck, der sonst auf Gelenken und Muskeln lastet, deutlich verringert wird. Die Folge: Man fühlt sich im Wasser leicht und unbeschwert und ist so besser empfänglich für eine entspannende Massage. Diese wird im Whirlpool von ins Becken eingebauten Düsen übernommen, aus denen in hoher Geschwindigkeit ein Wasser- und/oder Luftgemisch strömt und auf den Körper trifft.
Dabei bieten Hersteller Modelle, die neben Standarddüsen wie Luftsprudlern und Düsen für den Rücken eine Vielzahl an weiteren Düsen besitzen. „Die meisten angebotenen Modelle enthalten mehrere Düsenarten, um allen Massagebedürfnissen gerecht zu werden“, weiß Whirlpool-Experte Michael Paj. „Dabei sind in der Regel kleinere, sanfte Jet-Düsen für sensible Stellen des Körpers zuständig und starke, großflächige Jets für die robusteren Muskelbereiche.“ Viele der Düsen lassen sich zudem in der Druckintensität und im Volumen regulieren. Was den Effekt und die Vielfalt der Massagen betriftt, sind Luftsprudel- bzw. Whirlpoolbäder durchaus mit herkömmlichen Massagen vergleichbar: Von der professionellen Hüftmassage, die eine wirkungsvolle Behandlungsoption bei unliebsamen Pölsterchen an den Hüften darstellen soll, bis hin zu Moto-Massagen, die mit zwei kräftigen Wasserstrahlen den gesamten Rücken auf- und abwärts massieren, ist alles im Repertoire. Zudem gibt es Modelle mit rotierenden und pulsierenden Düsen oder Druckpunktmassagedüsen, die wichtige Akupressurpunkte an Nacken, Schultern und Rücken stimulieren und mit ihrem harten Wasserstrahl von Muskelschmerzen befreien sollen. Sogar Fußreflexzonen- und Handmassagedüsen sowie versetzbare mobile Düsen sind erhältlich. Je nach Laune können die Anwender diese sogenannten Jet Paks für eine sanfte oder kräftige Massage auswählen und in verschiedenen Bereichen wie im Lendenwirbel- oder Nackenbereich anwenden. Auch leicht sprudelnde Düsen oder Düsen mit einem Thai-Massage-Effekt sind erhältlich. „Prinzipiell findet sich für jeden beanspruchten Körperteil mindestens ein Modell, das mit einem hierauf spezialisierten Düsensystem aufwartet“, weiß Michael Paj von Whirlpools World.
Wie für die Anwendungen von Sebastian Kneipp gibt es auch für Whirlpools eine Vielzahl an Studien, die die gesundheitlichen Verbesserungen bestätigen. „Es wurde im Laufe der Jahre von diversen Studien bewiesen, dass Whirlpools durch ihre Kernfunktion Hydrotherapie der Gesundheit vieler Menschen Gutes tun: Vor allem beim deutschen Volksleiden Nummer eins, den Rückenschmerzen, und sogar bei Erkrankungen der Bandscheibe können sie Linderung verschaffen“, fasst Michael Paj vom Whirlpools World die Ergebnisse einiger Studien zusammen. Doch Whirlpools lockern nicht nur Muskeln und können die Haltung verbessern, sie sollen sich auch positiv auf das Gefäßsystem bei leichten Blutdruckschwankungen sowie Nervosität und Schlafstörungen auswirken.
Damit sich die gewünschten Wirkungen voll entfalten können, gilt es bei der Anwendung einige Hinweise zu beachten:?„Wie bei einer manuellen Massage sollte sich der Druck des Massagestrahls am Therapieziel orientieren. Zudem hängt er von der subjektiven Empfindung des Patienten ab“, erklärt Rüdiger. „Je höher die Verspannung der betroffenen Muskulatur, umso geringer sollte zu Beginn die Intensität ausfallen. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, die Behandlung mit geringem Druck zu beginnen und während der nächsten Behandlungen zu steigern.“ Rüdiger empfielt außerdem eine anfängliche Badedauer von etwa 20 Minuten, die erst in den folgenden Anwendungen gesteigert werden sollte.
Bei ernsthaften Erkrankungen rät sie jedoch dringend dazu, vor der Whirlpoolnutzung einen Arzt zu befragen. Erst dann kann mit der Auswahl des richtigen Modells begonnen werden. Welches das richtige ist und welche Düsen bei welchen Problemen helfen können, wissen die Experten der Whirlpool-Händler am besten. Dort können auch Probebäder gemacht werden, um den richtigen Typ herauszufinden.
Text: Anna Bader