Mit dem Kauf eines Whirlpools ist es leider nicht getan. Damit Sie im wohligwarmen Wasser entspannende Massagen genießen können, braucht der Hot Tub Strom, und die Kosten dafür steigen ständig. Das wissen auch die Hersteller und arbeiten an immer energieeffizienteren Lösungen. Sie können aber selbst einiges dafür tun, damit Ihr
Wellnessvergnügen bezahlbar bleibt und der Whirlpool nicht zum Stromfresser wird.
Ein Whirlpool ist der Inbegriff von Wellness. Schon das Eintauchen ins warme Wasser setzt Glücksgefühle frei. Wenn dann noch wohltuende Massagestrahlen unsere verspannten Muskeln lockern, Körper und Geist zur Ruhe kommen und wir alles um uns herum vergessen, ist das Entspannungserlebnis perfekt. Allerdings gibt es das Whirlvergnügen nicht zum Nulltarif, und Horrormeldungen über ständig steigende Energie- preise schrecken auch eingefleischte Wellnessfans auf.
Wie viel Strom ein Whirlpool tatsächlich verbraucht, lässt sich pauschal schwer sagen, weil dabei ganz unterschiedliche Faktoren berücksichtigt werden müssen: Aufstellort, Größe und Wasservolumen, Isolierung von Wanne und Abdeckung, Pumpenleistung, Wassertemperatur und natürlich Art und Häufigkeit der Nutzung. Nach einer Auswertung des „Institute for Innovative Design“ kann der Stromverbrauch für Heizung, Pumpen und Elektrik bei einer dreistündigen Nutzung in der Woche das ganze Jahr über bei einem Outdoor-Whirlpool zwischen 2500 und 8000 Kilowattstunden liegen. Wird ein durchschnittlicher Strompreis von rund 32 Cent pro Kilowattstunde zugrunde gelegt, bedeutet dies jährliche Energiekosten zwischen 800 und 2560 Euro. Durch energieeffiziente Lösungen und stromsparende Nutzung können diese jedoch deutlich gesenkt werden.
Die meiste Energie beansprucht ohne Frage das Aufheizen des Wassers. Je größer der Temperaturunterschied zwischen Badewasser und Luft, umso mehr Strom wird benötigt, um die Wassertemperatur konstant zu halten. Selbstverständlich können Sie Ihren Whirlpool in der kalten Jahreszeit in den Winterschlaf schicken und ihn nur im Sommer nutzen, um die Betriebskosten zu senken. Doch gerade das Winter-Whirlen ist für viele Wellnessfans das höchste der Gefühle.
Steht der Whirlpool im Haus, hat die Heizung natürlich weniger zu tun. Dafür müssen Sie aber je nach Raumbeschaffenheit auf eine gute Dämmung und Belüftung achten, damit keine Feuchtigkeit in die Bausubstanz eindringt. Bei einem Outdoor-Whirlpool sollten Sie unbedingt einen windgeschützten Standort wählen. So wie Sie in eine heiße Teetasse pusten, um das Getränk abzukühlen, entzieht auch die Luftbewegung im Freien dem Whirlpoolwasser die Wärme. Deshalb ist eine passgenaue Thermoabdeckung unverzichtbar. Sie minimiert Wärmeverluste durch Abkühlung und Verdunstung und hält das Wasser sauber. Allerdings muss sie ausreichend dick und stabil und vor allem dicht sein, da feuchtes Material nicht mehr gut isoliert.
Apropos Isolierung: Sie spielt bei der Energieeffizienz eines Whirlpools eine entscheidende Rolle. Daran sollten Sie schon beim Kauf denken, denn nicht oder schlecht isolierte billige Whirlpools verursachen in der Regel dauerhaft hohe Energiekosten. So wird das vermeintliche Schnäppchen schnell zu einem teuren Vergnügen.
Da ein Whirlpool die meiste Wärme über seine Außenhülle verliert, verfügen moderne Modelle über hochwertige Isolierungen. Dabei unterscheiden sich die Materialien je nach Bauart und Hersteller: Einige setzen auf Vollausschäumung, andere auf mehrere Isolierschichten mit dazwischen liegenden Luftpolstern oder zusätzlicher Silberfolie. Auch hier wird ständig an neuen Lösungen gearbeitet. So verwendet Whirlcare beispielsweise eine Hochleistungsdämmung mit Graphit-Teilchen, welche die von Pumpen und Wanne abgegebene Wärme reflektiert. Aufschluss über die Isolierleistung gibt der sogenannte U-Wert: Je kleiner der Wert, desto effizienter ist die Wärme-
dämmung. Wenn Sie Ihren Whirlpool nicht freistehend im Garten platzieren, sondern ganz oder teilweise im Boden versenken, hat auch das umgebende Erdreich eine isolierende Wirkung. Eventuell kann der Hot Tub noch auf Wärmedämmplatten gestellt werden.
„Entgegen einiger Behauptungen entspricht bereits eine 10-minütige Dusche einem Vollbad. So entpuppt sich auch der vermeintliche Stromfresser Whirlpool als echtes Energiesparwunder“, widerspricht man bei Villeroy & Boch den gängigen Vorurteilen. Aufgrund der guten Isolierung werde nur wenig Energie benötigt, um das Wasser auf eine angenehme Temperatur zu bringen: „Da 90 % der wasserführenden Rohre im Innenraum des Pools verlegt sind, geben diese zusätzlich Wärme an das Wasser ab, sodass kein Wärmeverlust entsteht. Darüber hinaus erleichtert das innovative Filterreinigungssystem die Reinigung des Wassers, sodass ein Wasserwechsel nur drei bis vier Mal im Jahr notwendig ist – das spart Zeit und Geld.“
Energiesparende Pumpen sind ein weiterer Faktor, um die Stromkosten zu senken. Während der Stromverbrauch der Massagepumpen von der Nutzungsdauer abhängt, sind die Zirkulationspumpen für die Wasserumwälzung regelmäßig im Einsatz. Hier wird zwischen ein- und zweistufigen Systemen unterschieden, wobei Modelle mit separater Zirkulationspumpe deutlich effizienter und energiesparender arbeiten. Massagepumpen, die je nach Bedarf und benutzten Massageplätzen selektiv zu- oder abgeschaltet werden können, verbrauchen nur so viel Energie wie nötig.
Mit Hilfe innovativer Steuerungen, die über Öko- oder Energiesparmodi verfügen, können Sie den Whirlpool perfekt Ihren Nutzungsgewohnheiten anpassen und die Betriebskosten direkt beeinflussen. So ist es möglich, dass der Hot Tub nur am Wochenende aufheizt, wenn Sie auch tatsächlich Zeit zum Whirlen haben. Sie sind auf Urlaub oder Geschäftsreise? Dann versetzen Sie Ihren Whirlpool doch einfach in den Energiesparmodus und legen ein Datum fest, ab wann er wieder betriebsbereit sein soll. Per App auf Smartphone oder Tablet lassen sich alle Informationen auch von unterwegs aus abrufen und die wesentlichen Funktionen wie Filter- und Heizzyklen weltweit steuern. Die Systeme werden ständig optimiert: Das „SmartTub“-System von Jacuzzi schickt zum Beispiel Echtzeit-Meldungen direkt aufs Handy und dokumentiert den Energieverbrauch, damit die Whirlpool-Einstellungen jederzeit optimiert werden können.
Als energieeffiziente Alternative, den Whirlpool auf Temperatur zu bringen, werden Wärmepumpen immer beliebter. Die leistungsstarken Energiemultiplikatoren entziehen ihrer Umgebung Wärme, heben diese auf ein höheres Niveau und führen sie dem Wasser zu. Rund 80 Prozent der Energie kommen aus der Luft, nur circa 20 Prozent stammen aus dem Stromnetz. Dadurch arbeiten die Geräte umweltfreundlich und helfen, dauerhaft bei den Betriebskosten zu sparen. Die Anschaffung hat sich oft innerhalb weniger Jahre amortisiert. Prüfen Sie außerdem, ob Sie Ihren Whirlpool mittels Wärmetauscher an den Heizkreislauf im Haus oder eine Photovoltaikanlage koppeln können.
All diese Lösungen tragen dazu bei, dass Sie auch künftig ohne schlechtes Gewissen in Ihrem Whirlpool entspannen können und nicht ständig an die Stromrechnung denken müssen. Schließlich kann ein Whirlpool zu Hause den Wellnessurlaub ersetzen, und die Fahrt ins Massagestudio oder die nächste Therme sparen Sie sich ebenfalls.