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Energie Interview


Whirlpools verbrauchen Energie. Doch wieviel eigentlich? Und wo lässt sich Energie einsparen? Darüber haben wir mit Prof. Dr. Ulrich Beerschwinger gesprochen, der an seinem Institut Indesign Whirlpools auf ihre Energieeffizienz testet. Er appelliert an die Hersteller technisch nachzulegen und gibt Tipps für den Whirlpool zu Hause.


WHIRLPOOL-ZU-HAUSE.DE:
Noch immer werben manche Whirlpoolhersteller mit der Aus­sage, ein Spa kostet 1 Euro am Tag an Energiekosten. Diese Angabe ist jedoch mit den mittlerweile gestiegenen Stromkosten so nur noch bei ganz kleinen Modellen tragbar. Sollten die Hersteller nun die Aussage aktualisieren?
PROF. DR. ULRICH BEERSCHWINGER:
Eine Korrektur solcher Verbrauchsangaben ist längst überfällig. Dabei sollten sich die Ver­brauchs­angaben am Beispiel der Haus­ge­räte wie beispielsweise Kühlschränke orientieren. Deren Energieverbrauch wird schon lange nach genormten Bedingungen und übrigens direkt in Kilowattstunden pro Jahr angegeben und nicht in werbegeschönten Aussagen wie 1 Euro am Tag oder 3 Kaffee­tassen pro Woche. Auch dem Whirlpool­kunden darf zugetraut werden, die Anzahl der Kilowattstunden mit den Strompreis zu multiplizieren, um seine Energiekosten ermitteln zu können. Vorbildlich wäre es, wenn Hersteller Online-Programme zur Verfügung stellen würden, mit denen der Kunde den Energieverbrauch für sein Wunsch­modell bei unterschiedlichen Außen­­­­temperaturen ermitteln könnte.
WHIRLPOOL-ZU-HAUSE.DE:
Wie zufrieden kann man mit dem aktuellen Energieverbrauch eines Portable Spas denn im Moment sein?
PROF. DR. ULRICH BEERSCHWINGER:
Das hängt natürlich sehr stark von dem erworbenen Produkt ab. In Deutschland gibt es noch keine Mindestanforderungen an den Ener­gie­verbrauch eines Whirlpools und dem zu Folge streuen die Verbrauchswerte leider auch sehr. Um den Energieverbrauch aber objektiv beurteilen zu können, haben wir den sogenannten Energie­effi­zienz-Faktor eingeführt, der in Zeiten der Nicht­be­nutz­ung – also im Standbybetrieb – über einen Zeitraum von etwa drei Tagen ermittelt wird. Der Effizienzfaktor gibt die durchschnittliche elektrische Leistungs­auf­nahme zur Aufrechterhaltung der ge­wünsch­ten Wassertemperatur an. Die derzeit effizientesten Whirlpools weisen einen Effizienz­faktor von circa 8 Watt pro Grad aus. Sprich: Der tägliche Energie­ver­brauch eines guten, voll ausgeschäumten Whirlpools liegt demnach im Standby bei 5,76 kWh pro Tag, oder 1,44 Euro pro Tag auf Basis eines Strom­preises von 25 Cent pro kWh. Dies gilt wohlgemerkt für eine Temperaturdifferenz von 30 Grad. Für höhere Temperatur­unter­schiede zwischen Umgebung und Wasser  sowie bei Öffnung des Whirlpools und Benutzung der Massagepumpen steigt der Verbrauch dementsprechend an.
WHIRLPOOL-ZU-HAUSE.DE:
Wo sehen Sie noch mögliche Verbesserungen?
PROF. DR. ULRICH BEERSCHWINGER:
Beispielsweise sollte die Whirlpoolabdeckung überarbeitet werden, da hierüber in der Regel die meiste Wärme verloren geht. Neben einer Iso­lie­rung der Klappfuge sollte die Abdeckung auch eine brauchbare Form­dich­tung zur Whirlpoolwanne erhalten. Zudem stellt die Optimierung der konstruktionsbedingten wärmetechnischen Schwach­stelle am Boden vieler Whirlpools eine He­raus­forderung für die Hersteller dar. Inno­vative Isolations­mate­rialien wie beispielsweise die Vakuum­isolationspanele werden zunehmend preislich attraktiver und dürften bald auch Einzug in Whirlpools, zumindest an den neuralgischen Stellen finden. Die Hersteller müssen sich auch endlich von dem Gedanken lösen, ein Standardprodukt in alle Klimaregionen der Erde liefern zu können. Die Bean­spru­chung eines Whirlpools in Südspanien un­ter­scheidet sich halt von der Bean­spru­chung eines Whirlpools in Schweden.


WHIRLPOOL-ZU-HAUSE.DE:
Sehen Sie die Möglich­keit, regenerative Energietechniken (Solar, Geothermie, Wärmepumpe) in einen Whirlpool zu integrieren, um die Kosten zu senken?
PROF. DR. ULRICH BEERSCHWINGER:
Ja, die sehen wir eindeutig und das sogar bei wirtschaftlich immer interessanter werdenden Amorti­sa­tions­zeiten. Steigende Strompreise unterstützen diesen Prozess. Am Institut haben wir mehrere Prototypen aufgebaut und getestet, die im Jahresdurchschnitt überhaupt keine Energie mehr aus der Steck­dose benötigen. Dies wurde erreicht durch eine abgestimmte Kombination von Whirlpoolintegrierter Solartechnik in Verbindung mit optimaler Dämmung, effizienter Hy­drau­lik und den Einbau einer Wärmepumpe. Die Markteinführung solcher Ausstattungen wird nicht mehr lange auf sich warten lassen.
WHIRLPOOL-ZU-HAUSE.DE:
Welche Entwicklungen sind prinzipiell denkbar, ohne dass man das Produkt zu aufwändig und damit zu kostspielig macht?
PROF. DR. ULRICH BEERSCHWINGER:
Ähnlich der ausgedienten Glühbirnen sind auch die Tage der rein elektrischen Widerstandsheizung gezählt, benötigen diese doch den dreifachen Primärenergieaufwand. Deren Ersatz durch kleinere Wärmepumpen ist bereits im Gange, die sich langfristig bei Whirlpools durchsetzen werden.
WHIRLPOOL-ZU-HAUSE.DE:
Es steckt also noch Entwicklungspotential in den Warm­wasser­becken hinsichtlich des Energieverbrauchs. Hat dieser eher schleichende Entwicklungs­prozess auch etwas damit zu tun, dass viele Whirlpoolproduzenten in Amerika angesiedelt sind, wo das Umweltbewusstsein nicht diesen hohen Stellenwert hat wie beispielsweise bei uns in Deutschland?
PROF. DR. ULRICH BEERSCHWINGER:
Amerika ist bei weitem der größte Absatzmarkt für Whirlpools und dort sind auch die größten Unternehmen der Branche angesiedelt. Bekanntermaßen waren die Energiekosten in den USA in der Vergangenheit sehr preiswert, die Notwendigkeit einer Energie­einsparung war deshalb auch nicht gegeben. Allerdings haben sich für die US-Bürger die Energiekosten in vergangener Zeit deutlich erhöht und zwar stärker als wir es in Europa erfahren haben. Der Prozess verläuft also schmerzhafter für den US-Bürger und die US-Industrie, weshalb sich das Bewusst­sein geändert haben dürfte und die Anstrengungen bezüglich Energie­ein­spa­rung sichtbar zugenommen haben. Aller­dings leiden viele Whirlpool-Hersteller an der gedämpften Inlandsnachfrage und nur wenige, vor allem finanzstarke Unter­nehmen können die notwendigen Ressour­cen aufbringen, Innovationen in neue Serien­­­produkte umzusetzen.
WHIRLPOOL-ZU-HAUSE.DE:
Wie präsentiert sich in diesem Zusammenhang die Rolle der Politik?
PROF. DR. ULRICH BEERSCHWINGER:
In wirtschaftlich unsicheren Zeiten greifen einige Kunden eher zum energiefressenden Billig-Gerät als zum teuren, energiesparenden und nachhaltigen Produkt. Deshalb ist es mitunter Auf­gabe des Gesetzgebers, gewisse Min­dest­standards vorzugeben und den Energie­konsum zu steuern. Um beispielsweise den Bau weiterer Kraftwerke zu vermeiden, haben in Amerika einige Bundes­staaten und deren Counties rigorose Verord­nun­gen getroffen. So etwa in Boulder, Colorado, wo der Energiebedarf von privaten Whirlpools auf dem Grundstück mit regenerativen Energien zu kompensieren ist. Andernfalls wird eine einmalige Sondergebühr von bis zu 8.000 Dollar fällig. Solche Maßnahmen bewirken nachvollziehbar einen ordentlichen Ruck bezüglich Verbrauchsreduzierung in der US-Branche.

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WHIRLPOOL-ZU-HAUSE.DE:
Was empfehlen Sie dem Besitzer eines Whirlpools, dessen Energie­kosten zu hoch sind?
PROF. DR. ULRICH BEERSCHWINGER:
Generell sollte der Whirlpool an einem windgeschützten und möglichst sonnigen Platz aufgestellt werden. Windeinflüsse ziehen sprichwörtlich die Wär­me aus dem Whirlpool und die Wärme­verluste können sich schnell verdoppeln. Ein sonniger Aufstellort vermag hingegen auch an kalten Wintertagen eine Ober­flächen­temperatur der Whirlpool­ver­klei­dung von über 50 Grad zu erzeugen, die den Wärmestrom nicht nur reduziert, sondern sogar umkehren kann. Weitere Maßnahmen beschränken sich dann auf die Nach­besserung der Isolierung an einigen neuralgischen Stellen wie beispielsweise Bereiche des Geräteraums, freiliegende Leitungen darin, Abdichtung von Fugen und die  Ausführung des bauseitigen Untergrunds in wärmeisolierenden Leichtbeton. Zudem hilft es, auf die Wasseroberfläche vor dem Verschließen mit der Abdeckung zusätzlich eine Folie aufzulegen, die die Wasser­ver­dunstung und damit den Wärmeverlust stark reduzieren hilft.
WHIRLPOOL-ZU-HAUSE.DE:
Wie sieht es mit der Erwärmung des Wassers aus?
PROF. DR. ULRICH BEERSCHWINGER:
Umfangreichere Maßnahmen wären dann die Anbindung an die hauseigene Solar- oder Heizungsanlage, sofern möglich. Auch das regelmäßige Neubefüllen und Nachfüllungen sollte nach Möglichkeit mit Warmwasser – bitte nicht heisser als 40 Grad – aus der Hausheizungs­anlage erfolgen. Ansonsten kostet das elektrische Aufheizen eines 1200 Liter fassenden Whirlpools schnell mal 10 Euro Strom­kos­ten pro Neubefüllung. Steht ein Zwei­tarif-Stromzähler zur Verfügung lohnt sich aus Kostengründen der Heizungsbetrieb in den günstigeren Nebenzeiten.
WHIRLPOOL-ZU-HAUSE.DE:
Gibt es Tricks, um ohne großen Aufwand den Energieverbrauch beim eigenen Whirlpool zu Hause zu reduzieren?
PROF. DR. ULRICH BEERSCHWINGER:
Ja, da gibt es einige! In unserer Studie STEP („Spa’s Thermal Efficiency Project“) haben wir alle nachträglich machbaren Wärmeisolations­maß­nahmen an einem bereits serienmäßig voll ausgeschäumten Whirlpool eingebaut und jeweils einzeln untersucht und getestet. Das Ergebnis: Mit Materialkosten von weniger als 100 Euro konnte der Energie­verbrauch um mehr als 40 Prozent erreicht werden. Alle Isolationsmaßnahmen zusammen genommen reduzierten den Standby-Verbrauch auf 4 Watt pro Grad. Aber auch eine Temperaturabsenkung auf etwa 32 Grad rechnet sich, wenn der Whirlpool mehrere Tage nicht benutzt wird.
WHIRLPOOL-ZU-HAUSE.DE:
Und jetzt steht der Winter vor der Tür …
PROF. DR. ULRICH BEERSCHWINGER:
Besitzer von energiefressenden Whirlpools stellen sich dann auch oftmals die Frage, ob man in den kältesten Monaten Januar und Februar nicht auf das Whirlen generell verzichten möchte oder diesen im Zuge eines Wasserwechsels stilllegt und auf 20 Grad absenkt. Gerade in diesen beiden Monaten wird erfahrungsgemäß ein Großteil des Jahresenergiebedarfs verbraucht. Wer auf das Außenwhirlen gerade in den herrlichen Wintermonaten bei Eis und Schnee nicht verzichten möchte, der sollte vor Kauf unbedingt auf sehr gute Energieverbrauchswerte seines Wunsch­mo­dells achten.


WHIRLPOOL-ZU-HAUSE.DE:
Zum Schluß interessiert uns natürlich noch Ihre persönliche Whirl­pool­nutzung.
PROF. DR. ULRICH BEERSCHWINGER:
Ich selbst bin seit Jahren in der Weiterentwicklung von Whirlpools involviert und – obwohl sehr energiebewusst – immer noch begeisterter Whirlpoolbenutzer. Ich empfinde es immer noch so wie von den Verkäufern versprochen: Urlaub zu Hause. Whirlen zu jeder Tages- und Nachtzeit, wann immer einem danach ist. Der Whirlspaß darf dabei auch gerne etwas kosten. Auch wenn wir mit Argusaugen darauf achten, dass der Whirlpool – wenn er ungenutzt vor sich hinschlummert – so wenig Energie wie möglich verbraucht. Hat man einen sparsamen Whirlpool, liegen die Kosten im Vergleich zur Whirlalternative in öffentlichen Bädern sogar geringer. Alleine die Treibstoffkosten zur Fahrt in ein zehn Kilometer entferntes öffentliches Bad belaufen sich derzeit auf etwa 3,20 Euro, ungeachtet des Schadstoff- und CO2-Ausstoßes und des benötigten Zeit­aufwandes. In der Regel gehen bei regelmäßiger Whirlpool-Benutzung sogar die Anzahl der häuslichen Vollbäder stark zurück, was unter anderem in einer Gesamtbetrachtung des Energie­mehr­auf­wandes mit berücksichtigt werden muss.

 

Prof. Dr. Beerschwinger ist der Gründer von Indesign, dem Institut für innovatives Design. Die Forschungen der Organisation umfassen unter anderem die energieeffiziente und ergonomische Weiterentwicklung von Produkten aus dem Wellnessbereich. Die Tätigkeitsfelder erstrecken sich auf anwendungsbezogene Forschung, Produktentwicklung, Projektierung sowie Tests und Zertifizierung.


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